Mit Podlove und Auphonic wurden uns Produzierenden von Podcasts mächtige Werkzeuge an die Hand gegeben. Was jedoch fehlte, war eine für Podcasts optimierte Umgebung für Aufnahme und Produktion der eigentlichen Podcasts.
Die verschiedenen DAWs (Digital Audio Workstations) haben verschiedene Vor- und Nachteile, seien sie finanzieller Natur oder in Bezug auf Features. Reaper besetzt hier nach Meinung vieler einen Sweet Spot: für schlanke 44 € erhält man das Schweizer Offiziersmesser unter den DAWs, entwickelt von Audio-Nerds (das alte Winamp-Team). Das Problem: Ästhetisch ist Reaper – in der Windowswelt verankert – eine mittlere Zumutung. Zudem sind dutzende Presets gut für Musikproduktionen eingestellt, out-of-the-box jedoch nahezu absurd falsch für uns Podcaster – etwa die Orientierung an Takten statt an Zeiteinheiten.
Diese Distribution von Presets, Layouts und Theme versucht Reaper soweit wie nur irgend möglich für Podcasting zu optimieren. Hierbei werden drei Ebenen angegangen:
- Design. Es wird eine schlichte, minimalistische Anmutung angestrebt. Ornamente die von der Funktion ablenken sind unerwünscht. Überflüssige sowie redundante Icons und Menüeinträge werden rigoros entfernt.
- Orientierung am Workflow. Podcaster produzieren komplett anders als Musiker. Bei uns gibt es zumeist die drei Phasen Vorbereitung, (Live-)Sendung und Nachbereitung. An diesen Phasen orientiert sich der Programmaufbau, man kann beliebig zwischen den Views hin- und herschalten.
- Podcast-Features im Schnellzugriff. Für uns nützliche Funktionen werden prominent platziert: das Setzen und Benennen von Kapitelmarken, deren Export zu Auphonic oder Podlove, Routing-Presets für Preshow und Sendung, Ripple-Edit damit die Spuren immer synchron bleiben u.v.A.m
Folgende Elemente ergänzen die eigentliche Distribution:
Release-Screencast: Das Video zeigt die Installation sowie die wesentlichen Ideen.
Release-Poster: alle wesentlichen Informationen auf einen Blick. Darf gern viral verbreitet werden. zum Ausdruck steht eine HiRes PDF-Variante bereit.
DokuWiki: hier entsteht in nächster Zeit kollaborativ eine schriftliche Dokumentation.
Release-Notes: Anweisungen für die Installation, Changelog etc.